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Channel: Fußball mit Humor - Claudis Fußball-Blog.
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24.06.12: "Beide spielen ein 4:4:2-System. Ist das der Return of the Altsystem?"

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Liebe Freunde des gediegenen Herrenfußballs,

bitte sehen Sie es Ihrem ergebenen Kommentator nach, dass die Kommentierung des Spiels unserer englischen Freunde gegen unsere italienischen Freunde auf sich warten ließ. Grundsätzlich war natürlich die Frage, wer von den genannten Herrschaften gewinnt mit Blick auf das bundesdeutsch geprägte Halbfinale von allerhöchstem Interesse. Leider nur brauchte Ihr ergebener Kommentator ein größeres Zeitfenster, um nach dem mehrstündigen Besuch von Waldis EM-Club inklusive Öffentlichem Fernsehen wieder aufzutauen.

Böse Zungen könnten jetzt erwidern, dass man ja wohl offensichtlich vergessen habe, den Wetterbericht zu studieren. Mitnichten! Nur kann sich der geneigte Leser vielleicht nicht vorstellen, wie kalt 14 Grad sein können, wenn auch noch Wind geht. Man nehme dazu noch klamme Luft durch Nieselregen und ein kapitales Schlafdefizit von den befeierten Vornächten und fertig ist der fröstelnde Kommentator.

Doch nun zum Spiel – es fing ja so fulminant an, wie man es weder von den Engländern noch von den Italienern erwartet hatte. Die ersten paar Minuten lief der interessierte Zuschauer ja Gefahr, mit Herzrhythmusstörungen in die nahegelegene Uniklinik gebracht werden zu müssen, so dicht jagte die eine Torchance die nächste. Irgendwann konnte auch Ihr ergebener Kommentator dann seinen Mund wieder schließen, normal ein- und ausatmen, seine Umgebung wieder wahrnehmen und sogar Kontakt zu den ebenfalls beeindruckten TV-Begleitern aufnehmen. So grausam es jetzt auch klingen möge: nachdem dann aber irgendwann klar wurde, dass jede auch noch so absolut intergalaktische, todsichere und einzigartige Torchance einfach nicht im Kasten landet – und zwar egal in welchem – gab sich die eigene kleine TV-Gemeinde dann doch dem seichten Klatsch und Tratsch hin.

So viele Chancen und kein einziges Tor. 120 Minuten lang. Unglaublich. Und geradezu lächerlich für zwei selbsternannte Fußballnationen, und auch noch dieser Größenordnung. Dass die Iren es nicht schaffen, gegen irgendwen ein Tor zu schießen, mag man noch verzeihen, aber England und die Italiener sollten etwas mehr auf dem Zähler haben als 120 Minuten über den Rasen hecheln ohne Ergebnis. Eigentlich hätten beide Mannschaften aus dem Turnier ausgewiesen werden müssen.

Es ging ja immerhin um ein Viertelfinale bei einer Europameisterschaft! Hätte Ihr ergebener Kommentator bei der UEFA etwas zu melden, hätte England auch gleich noch eine Sperre für mindestens eine Europameisterschaft oben drauf gebrummt bekommen. Und wenn dann beispielweise Freund Rooney dumpf nach dem „why?“ gefragt hätte, gleich noch eine weitere Europa-meisterschaft obendrauf. So lange ohne England, bis die Jungs mal wieder ein bisschen Niveau zusammengekratzt hätten.

Mit den Italienern würde der imaginäre UEFA-Gott alias Ihr ergebener Kommentator im Grunde gern dasselbe tun – denn auch wenn jetzt alle immer sagen, Italien wäre „verdient“ im Halbfinale … nein, sind sie nicht! Gegen England im Elfmeterschießen obsiegen ist kein Verdienst, sondern eine Selbstverständlichkeit. Das könnten sogar Albanien, Liechtenstein oder Kasachstan. Es waren zuvor schon 120 Minuten Zeit, um zu demonstrieren, dass man nicht nur druckvoll Fußball spielen kann, sondern eben auch mal „einen reinmacht“, um es mal ganz pietätlos zu sagen.

Wo war er denn, der so hochgejubelte Fußballfreak Balotelli, der nicht nur eine äußerst gewöhnungsbedürftige Frisur mit reichlich wenigen Haaren an den Tag legt, sondern unter selbiger nach Meinung der gesammelten Journaille auch noch reichlich wenig Hirn zu haben scheint. Nicht, dass er es nicht versucht hätte – aber kein Treffer in zwei Stunden ist schon grob fahrlässig. Insbeson-dere wenn man als besondere Schwere der Schuld hinzunimmt, dass seinet-wegen Ihr ergebener Kommentator eine knappe Stunde länger frieren musste!

Wen interessierte da schon das muntere Geplapper der Moderatoren, dass Balotelli sich bisher aber gut im Griff gehabt habe. Was soll er denn auch sonst machen? Wenn jeder genau weiß, dass er auf dem Spielfeld gerne mal die Axt rausholt oder einem unliebsamen Gegner mit einem stumpfen Buttermesser die Leber entfernt, dann reicht eine kurze Schiri-Ansage übers Headset und die Betäubungspfeile fliegen.

Vielleicht hat sich Balotelli aber auch ein Beispiel am“ Knuddeltag“ in Polen genommen und sich mal von seiner weichen Seite gezeigt. Sogar unsere beiden Experten-Koniferen (sic!) aus der ARD sind sich ja schlussendlich doch in die Arme gefallen – natürlich nicht, ohne sich gegenseitig zu versichern, dass dies nichts zu bedeuten habe. Warum eigentlich nicht, wo es doch wahre Liebe nur unter Männern geben soll? Und insbesondere im Fußball, wo man doch schon freimütig die Oberbekleidung tauscht und im Rudel duschen geht, findet

Ihr ergebener Kommentator.

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